Vorstandsvorsitzender Martin Wagner überreichte am 30. August 2022 an Weimars Energiewänden den „Großen Stern des Sports“ in Bronze.
Preisverleihung der „Sterne des Sports“ - Großer Jubel bei den Kletterern
„Großer Stern des Sports“ 2022 in Bronze
Für ihr großes soziales Engagement werden einmal im Jahr deutschlandweit Sportvereine mit der Auszeichnung „Sterne des Sports“ geehrt. Im Jahr 2022 suchte die VR Bank Weimar eG zum 15. Mal nach den „Sternen des Sports“ in unserer Region.
Mit Deutschlands bedeutendstem Breitensportpreis ehrt und belohnt die VR Bank Weimar eG in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Weimar e. V. und dem Kreissportbund Weimarer Land e. V. ehrenamtliches Engagement. Dabei geht es beim sogenannten „Oscar des Breitensports“ nicht um „höher“, „weiter“ oder „schneller“, sondern um Werte wie Fairness, Toleranz, Solidarität, Inklusion, Zusammenhalt, Innovationsgeist und Kreativität.
Insgesamt hatten sich zehn Vereine aus der Region Weimar und Weimarer Land mit ihren Projekten beworben. Im Wettbewerb traten folgende Vereine mit ihren Initiativen an:
- FC Einheit Bad Berka e.V.
- HSV Weimar e.V. / Abteilung Triathlon
- Kneipp-Verein Bad Berka e.V.
- Radfahrverein 1990 die Löwen Weimar e.V.
- Sektion Weimar des Deutschen Alpenvereins e.V.
- SV Am Ettersberg e.V.
- Tao Te Weimarer Land e.V.
- Tauchsportclub Weimar e.V.
- TSG Apolda e.V.
- TSV 1914 Berlstedt/Neumark e.V.
Eine prominent besetzte Jury mit Vertretern der VR Bank Weimar eG, des Stadtsportbundes Weimar e.V., dem Kreissportbund Weimarer Land e.V. und der regionalen Presse hat sich die Arbeit nicht leicht gemacht und die Auswahl unter größter Sorgfalt getroffen.
Das herausragende Engagement der drei erstplatzierten Vereine würdigte Martin Wagner, der Vorstandsvorsitzende der VR Bank Weimar eG, neben den begehrten Pokalen und Urkunden auch finanziell. Der 1. Platz wurde mit 1.000 € dotiert und qualifiziert die Sektion Weimar des Deutschen Alpenvereins e.V. mit ihrem Projekt „Miteinander hoch hinaus“ automatisch für die nächste Runde im Wettbewerb auf Landesebene, den „Sternen des Sports“ in Silber. Für den 2. Platz überzeugte der Verein Tao Te Weimarer Land e.V. mit dem Projekt „Tao Te Gold - Du bist Gold wert“ und erhielt einen Scheck in Höhe von 600 €. Die Verantwortlichen der Turn- und Sportgemeinschaft Apolda freuten sich über den 3.Platz und eine finanzielle Zugabe von weiteren 400 € für die Hallen-Hockeyspieler.
Ein besonderes Highlight bot am Abend den Gästen und allen Vereinen der Veranstaltung die Vorstellungen an der Kletterwand. Hier präsentierten sich sowohl die Kletterer der Sektion Weimar im Speed-Klettern als auch die Sportler des Special Olympic Teams. Die Sektion Weimar des DAV e.V. bietet hier in der Weimarer Kletterhalle unterschiedlichste Aktionen für Menschen mit Behinderung, egal ob geistiger und/oder körperlicher Art an.
Special Olympic hilft durch regelmäßiges Training und speziell angepasste Wettbewerbe, die Lebensqualität von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung nachhaltig zu verbessern und verschafft ihnen durch diese sportliche Aktivitäten und Erfolge die oftmals einzige Chance gesellschaftlicher Anerkennung.
1. Platz: Deutscher Alpenverein „Miteinander hoch hinaus“
Die Weimarer Sektion bietet in der Kletterhalle unterschiedlichste Aktionen für Menschen mit Behinderung geistiger und/oder körperlicher Art an. Bereits im Herbst 2017 hat der Verein für Einrichtungen der Behindertenhilfe eine Informationsveranstaltung angeboten. 2019 wurde ein inklusives Familiensportfest unter dem Motto „Hoch hinaus können alle“ ausgerichtet.
Einen Aufschwung erhielt die Inklusion im Verein noch einmal mit dem Schnuppertraining im Sportklettern im September 2020 in Zusammenarbeit mit Special Olympics Thüringen und dem Stadtsportbund Weimar. Es entstanden Kontakte zu Schulen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Im regelmäßigen, wöchentlichen Training sind zwölf Kinder, Jugendliche
und Erwachsene mit Behinderung in der Halle aktiv.
Im März fand in Weimar überdies der erste Special-Olympics-Landeswettbewerb im Klettern statt – der erste anerkannte Wettkampf für Menschen mit Behinderung in dieser Sportart bundesweit.
Das Erlebte brachte die Verantwortlichen zu dem Entschluss, die Special Olympics in den jährlichen Weimarer Kletterwettkampf zu integrieren und einen Teil der nationalen Winterspiele der Special Olympics in der Weimarer Halle stattfinden zu lassen.
2. Platz: Tao Te Weimarer Land „Tao Te – Du bist Gold wert“
Dass ein ganzheitlicher Ausbildungsansatz, Werteerziehung und Teamgeist zum Kampfsport oftmals dazugehören, ist nicht neu. Aber diese Ideale müssen auch gelebt werden, wenn sie beim Nachwuchs ankommen sollen. „Tao Te“ hat schon häufig bewiesen, dass Ideen genau sein Metier sind, etwa mit Videos fürs Hometraining oder Team-Wettbewerben für die ganze Familie.
In diesem Jahr ging es um die Verbündeten, Elternhäuser, Schule und um Verinnerlichung von Werten bei den Kids. Mit der Aktion „Tao Te ist Gold wert“ führte der Verein motivierende Taler und Gutscheine ein, die es für besondere Anstrengungen beim Training, für die Teilnahme an Lehrgängen und Wettkämpfen, aber auch für das pünktliche und ordentliche Erledigen von Hausaufgaben, Hilfe im Haushalt, Unterstützung von älteren Nachbarn und vieles mehr gab.
Die Gutscheine konnte der Nachwuchs für sportliche Preise einlösen. Der Erfolg gab den „Erfindern“ Recht. Die Kinder kamen öfter zum Training, Eltern berichteten von „ausgetauschten“ Kindern bei Hausaufgaben und im Haushalt.
3. Platz: TSG Apolda, Abteilung Hockey „Interaktive Spielweste“
Viele Vereine mussten in Pandemiezeiten mit Problemen unterschiedlicher Natur kämpfen, auch mit dem Absprung von Mitgliedern. So drohte die Abteilung Hockey der TSG Apolda vor zwei Jahren auseinanderzubrechen und eine Sportart im Weimarer Land auszusterben. Mitten
in der Pandemie machten sich die Verantwortlichen aber auf den Weg, ihr Trainerteam zu verjüngen, Mitglieder zu werben und den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten.
Allein das wäre sicher preisverdächtig, aber noch kein Alleinstellungsmerkmal. Das aber bewies der
Verein im Bemühen um eine junge hörgeschädigte Sportlerin. Er fand eine Antwort darauf, wie man ihr helfen kann, ihr sportliches Potenzial besser auszuschöpfen, da sie auf dem Spielfeld die Anweisungen der Trainer und ihre eigenen Mitspielerinnen bislang nur schwer verstand. Ein kleines Jenaer Startup-Unternehmen half weiter: mit einer interaktiven Spielerweste, über die zunächst die Trainer vom Spielfeldrand mit der jungen Athletin kommunizieren konnten.
Mittlerweile sind diese Spielerwesten im Teamsport selbst im Profibereich angekommen. Die Abteilung Hockey der TSG wächst wieder und möchte nächste Saison zurück in den Punktspielbetrieb.